Freitag, 5. August 2011

Anreise am 3.8.

Früh morgens ging es im schwarzen VIP-Shuttle zum Franz-Josef-Strauss-Airport im Erdinger Moos. Die erste Etappe auf der langen Reise verläuft problem- und ereignislos und pünktlich erreiche ich nach kurzem Flug Frankfurt. Nachdem ich bei schönstem Wetter in München gestartet war fing es hier nun schon bald an zu regnen. Wenn das kein Omen ist - nix wie weg! 

Gesagt getan. Nach kurzem, gänzlich unspektakulärem Aufenthalt am Fraport begann der längste Teil der Reise - der Flug nach Caracas (was in Venezuela liegt - die Dame am Münchner Lufthansa-Schalter dachte der Flug von Caracas nach Bogotá wäre ein Inlandsflug...). Das Boarding ging zügig vonstatten, obwohl die Maschine zumindest in der Holzklasse bis auf den letzten Platz voll war. Mein Nachbar, ein ziemlich ungehobelter Kolumbianer übersäht mit Gangsterstyle-Tattoos führte mir schnell vor Augen, dass der Wohlfühlabstand dort ein gänzlich anderer ist... Aber auch 10 1/2 ereignislose und langweilige Stunden gehen vorbei, irgendwann durften wir aufhören vor Caracas zu kreisen und schon wieder sah es so aus, als ob der Pilot direkt im Wasser landen wollte, denn erst im allerletzten Moment vor dem Touchdown kam Land in Sicht.

Im Terminal, das von den Parolen (samt Konterfei) des neuen real-existierenden Sozialismus des Hugo Chávez dominiert wird, herrschte erst einmal das absolute Chaos. Die Lichter funktionierten nicht, es gab überall Schlangen, nur wofür und ob ich mich auch anstellen müsste, das konnte mir keiner sagen. Irgendwann war ich´s dann Leid und bin doch einfach durch die Sicherheitskontrolle zum Gate. Und da hieß es dann 3 1/2 lang(weilig)e Stunden bei Eisschranktemperaturen warten und zusehen, wie sich am Gate neues Chaos beim Boarding anbahnte. So dauerte das Boarding für einen kleinen Airbus A320 doppelt so lange wie das Boarden der deutlich größeren A340 und als ich dann endlich drin war, musste ich feststellen, dass a) alle Gepäckfächer voll waren, b) die Klimaanlage nicht funktionierte, weil der Flughafen nicht mehr genug Energie liefern konnte und c) mein Sitzplatz doppelt vergeben war. Letzteres wurde dann nicht zu meinem Nachteil gelöst - ich wurde für den Zweistundenflug upgegraded und wirklich nach Strich und Faden verwöhnt.

Am Flughafen Caracas - das Meiste ist geschafft!
Das tat nach der langen Reise richtig gut und als dann in Bogotá die Einreiseformalitäten zügig erledigt waren und die Tasche auch als eine der ersten auftauchte, fiel die letzte Anspannung rasch ab, denn nach etwas ziellosem Suchen meines Abholdienstes wurde ich gefunden und erreichte mit letzter Kraft mein gemütliches Hostal im Herzen Bogotás. Ich war so müde, dass auch die Party im Patio nach Einsetzen der Ohrenstöpsel kein Schlafhindernis darstellen konnte und so schlief ich rasch im bequemen und mollig warmen Bett ein.

Darauf habe ich mich 26 Stunden lang gefreut...