Was für ein Erwachen - zum ersten Mal werde ich von der Sonne wachgeküsst - ich schwitze als die Sonne auf mein Kopfkissen brennt. Das ideale Wetter also für einen Ausflug an einen Strand. Nachdem ich auch nichts mehr habe, was ich noch ausziehen könnte mache ich mich schnell fertig und spaziere dann los in Richtung Altstadt. Der touristische Hafen ist gleich in der Nähe und so geniesse ich bei schon 35 Grad die strahlende Sonne und den wolkenlosen Himmel.
In Cartagena sind sogar die Pfützen schön! |
Ich bin schon wieder klatschnass als ich nach dem Proviantkauf am Hafen ankomme. Der Andrang ist gross - und die wollen alle zum gleichen Strand?!? Also einsam wird's schon mal nicht. Wir warten lange in der vollen Sonne, denn Schatten gibt es kaum. Die Bootsfahrt soll 45 Minuten dauern und trocken verlaufen...
Der neue Stadtteil Boca Grande |
Nach 25 Minuten verlassen wir aber erst die Bucht von Cartagena und dann dauert es keine 5 Minuten und ich bin bis zur Unterhose durchnässt. Klasse! Nach über einer Stunde erreichen wir dann die Insel Barú mit der berühmten Playa Blanca um die erste Gruppe abzusetzen bevor die anderen zum Korallenarchipel der Rosenkranzinseln, der Islas del Rosario weiterfahren.
Nach Münzen tauchende Jugendliche vor dem äusseren Befestigunsgürtel Boca Chica, wo die Einfahrt in den Hafen von Cartagena bewacht wurde |
Der Strand von Playa Blanca - noch bei Sonne |
Viele Liter Meerwasser später erreichen wir tatsächlich die von kristallklarem Wasser umgebenen Inselchen und das dortige Ziel - das Oceanario. Das ist ein Freiluftaquarium mit heimischen Fischarten. Neben einer Delfinshow wird mir hier auch eine Haishow geboten. Das Aquarium ist ganz nett, aber nicht unbedingt € 13,- wert.
Nach 45 Minuten fahren wir weiter bzw. zurück zur Playa Blanca - gerade rechtzeitig zum Beginn eines heftigen Gewitters, das bis zum Ende des Aufenthalts ordentlich Regen schickt. Erst mal gibt's in einem einfachen "Restaurant" das Mittagessen, das im Preis enthalten ist. Es gibt leckeren gegrillten Fisch mit Kokosreis und Patacones (Fladen aus Kochbananen). Wirklich sehr gut. Ich gönne mir nich ein Bier und miete dann ein Zelt, um im Trockenen sitzen zu können. Ausserdem sind dann meine Sachen bewacht und ich kann das warme Wasser der Karibik unbeschwert im Regen geniessen. Wieder zurück in meinem etwas undichten Unterstand will ich endlich lesen, aber daraus wird nichts, denn ich werde ohne Übertreibung keine Minute in Ruhe gelassen. Irgend jemand hält mir immer etwas unter die Nase - Austern, Ketten, Eis, Obst... Playa Blanca ist übrigens der erste Strand an dem man nicht einmal im Wasser sicher vor den Verkäufern ist, denn hier kann man Schwimmflügel, Schnorchel, Taucherbrillen o.ä. Kaufen. Unglaublich und wirklich nervig.
Ich bin ehrlich froh, als wir endlich wieder fahren. Ich werde noch einmal richtig nass, aber dann sind wir bald wieder in Cartagena. Im Hostal dusche ich erst einmal mit meinen Klamotten, damit das Salzwasser einmal ausgespült wird. Dann blogge ich und mache mir einen ruhigen Abend. Das Abendlicht ist wieder irre - alles glüht auf einmal blutrot und taucht auch den Innenhof des Hostals in eine apokalyptisch-unwirkliche Farbe.
Werde wohl später noch ein bisschen lesen. Das war heute zwar kein absoluter Reinfall, aber auch keinesfalls ein Highlight. Morgen ziehe ich lieber wieder durch die Strassen der Stadt.